1. Die Laufrichtung der Diamanttrennscheibe ist falsch.2. Die Aufspannung ist zu locker, oder die Antriebsspindel ist ausgeschlagen.3. Das Werkstück ist ungenügend eingespannt.4. Die Diamanttrennscheibe wurde zum Schleifen verwendet.5. Falsche Werkstoffe.6. Überhitzung.7. Ungenügende Aushärtung des Werkstoffs - Frischbeton / neu produzierte Werkstoffe.8. Tipps und Ratschläge.9. Nachschärfen der Segmente. 1. Die Laufrichtung der Diamanttrennscheibe ist falsch. Diamanttrennscheiben erhalten werksmäßig einen Vorschliff (durch den Vorschliff bildet sich eine kometenartige Stütze hinter dem Diamanten). Dieser gibt die Laufrichtung an. Die Laufrichtung ist auf jede Diamanttrennscheibe, meistens durch einen Pfeil, angegeben. Wird die Laufrichtung falsch gewählt, erfolgt keine gute Schnittleistung. Der Anwender versucht oftmals irrtümlich durch einen zu hohen Anpressdruck eine entsprechende Schneidleistung zu erreichen, anstatt die Laufrichtung der Diamanttrennscheibe zu überprüfen.
Folge: Überhitzung der Diamanttrennscheibe, erhöhter Verschleiß, geringe Schneidleistung, verkanten des Werkzeugs bis hin zum Verglühen der Diamanten, Ausbrechen von Teilen des Segments (Unfallgefahr) und Verformung des Stahlkerns aufgrund zu hohen andauernden Anpressdrucks.
2. Die Aufspannung ist zu locker, oder die Antriebsspindel ist ausgeschlagen. Die Trennscheibe flattert, wenn die Diamantrennscheibe zu locker aufgespannt ist.. Vibrationen und Schwingungen polieren die Segmentoberfläche. Die Vibrationen können die Segmente seitlich abschleifen, der Freischnitt geht verloren und die Trennscheibe klemmt im Schneidspalt. Die Trennscheibe dreht in der Aufspannung durch. Die Trennscheibe hat eine zu geringe Umfangsgeschwindigkeit (Drehzahl); der Höhenverschleiß ist verstärkt.
Folge: Werkzeugbeschädigung im Stahlkern oder am Segment.
3. Das Werkstück ist ungenügend eingespannt. Häufig benutzt der Anwender beim Trennen des Materials nur seinen Fuß zum Halten oder Einspannen des Werkstücks.
Folge: Die Trennscheibe oder die Bohrkrone verkantet im Schneidspalt, Bruchgefahr, evtl. wird der Stahlkern verbogen.
4. Die Diamanttrennscheibe wurde zum Schleifen verwendet. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Trennscheibe. Ein schräges Abschleifen von Oberflächen führt zur Durchbiegung des Stahlkerns und zu einseitigem Verschleiß der Segmente. Werden die so schräg angeschliffenen Segmente anschließend zum Trennen eingesetzt, sind der Verbrauch und die Verletzungsgefahr extrem hoch.
Folge: hoher Verschleiß und Ausbrechen von Teilen des Segments (Unfallgefahr).
5. Falsche Werkstoffe. Die Kombination von Werkstoff und darauf abgestimmter Bindung führt immer zu einem gleichmäßigen Verschleiß.
Folge: starker vorzeitiger Verschleiß oder polierte Segmente bei nicht angepasstem Werkstoff.
6. Überhitzung. Bei Reklamationen ist die Überhitzung des Werkzeugs immer wieder festgestellt worden, weil die Kühlphasen nicht eingehalten oder ein viel zu hoher Anpressdruck vorgenommen worden ist . Der Stahlkern ist unterhalb der Segmente am Fußkreis bläulich angelaufen. Die Temperaturen zwischen Segment und Werkstoff haben dabei ca. 1000 Grad Celsius betragen (Das Eigengewicht der Maschine ist in der Regel als Anpressdruck ausreichend).
Folge: Ausbrechen von Teilen des Belags (Unfallgefahr), verglühen der Diamanten bis hin zur Verformung des Stahlkerns.
7. Ungenügende Aushärtung des Werkstoffs - Frischbeton / neu produzierte Werkstoffe. In Zeiten der saisonalen Bauhochkonjunktur werden Pflaster- und Betonsteine auf den Markt gebracht, die erst wenige Tage alt sind. Durch die ungenügende Aushärtung des Werkstoffs ist der Werkstoff zu abrasiv. (Idealer Aushärtungszeitraum 30 Tage).
Folge: vorzeitiger Verschleiß des Segments. Die ursprünglich, auf den Werkstoff, abgestimmte Bindung erfährt einen zu starken Verschleiß.
8. Tipps und Ratschläge Mit einem langen tiefen Schnitt im Material kann die Standzeit verbessert werden.
Mit der Schnitttiefe steigen die arbeitende Segmentfläche und die Reibung zwischen Trennscheibe und Material. Die Segmente erscheinen härter, weil die Flächenpressung bei gleichem Anpressdruck sinkt, die Standzeit verbessert sich. Bei geringer Schnitttiefe ist die Flächenpressung höher, die Scheibe erscheint weich und schnittfreudig, die Standzeit verschlechtert sich durch einen höheren Verschleiß.
Der Anwender kann also erkennen, ob es sich um einen weichen Stein handelt, bei dem ein zu hoher Vorschub und eine zu hohe Schnitttiefe erfolgreich sind oder ob es ein hartes Material ist, wo ein zu großer Vorschub und eine zu große Schnitttiefe zu Schäden an dem Werkzeug führen können. Hierbei ist natürlich auch die Leistung der Maschine zu berücksichtigen. Eine zu hohe Maschinenleistung kann zu unregelmäßiger Schnittfläche und starkem seitlichen Verschleiß der Segmente führen.
9. Nachschärfen der Segmente Bei einer Verschlechterung der Schneidleistung hilft ein schnelles Nachschärfen, indem man mit dem Diamantwerkzeug einige Sekunden in einen für das Schärfen von Diamantwerkzeugen entwickelten Schärfstein schneidet oder bohrt. Die Diamanten, die die eigentliche Aufgabe des Schneidens übernehmen, werden damit wieder freigesetzt. Schärfsteine erhalten Sie als Zubehör in unserem Webshop.
Alternativ kann für das Schärfen zum Beispiel ein weicher Kalksandstein benutzt werden, wenn gerade kein Schärfstein zur Verfügung steht. Ein weicher Kalksandstein besteht aus abrasiven Materialen, welche die Diamanten durch den erhöhten Abrieb der Bindung des Segments beim Eintauchen mit dem Diamentwerkzeug in den Werkstoff wieder freisetzten. Beachten Sie bitte: Das fortlaufende Schärfen mit beliebigen oder nicht geeigneten Werkstoffen kann zu einem erhöhten Verschleiß oder einer Beschädigung des Diamantwerkzeugs führen.
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